Belastungswerte von Bändern
Die tatsächliche Belastung von Türbändern kann aufgrund verschiedener
Einflussfaktoren das eigentliche Türgewicht deutlich
überschreiten. Beispielhaft haben die Verwendung von Türschließern
oder -automaten, Türstoppern, überbreite Türen, Türstärke,
Bandposition, aber auch der Einsatzort (öffentliche Gebäude,
Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, Schulen, Kindergärten
etc.) und die Öffnungsfrequenz z. T. erhebliche Auswirkungen auf
die Bandbelastung und müssen bei der Wahl eines geeigneten
Bandes Berücksichtigung finden. Darüber hinaus empfiehlt BSW,
in Abhängigkeit von der geplanten Verwendung eine zusätzliche
Sicherheitsmarge bei der zulässigen Belastung mit einzukalkulieren.
Alle von BSW angegebenen Belastungswerte beziehen sich, sofern
nicht anders angegeben, auf zwei Bänder an einer Referenztür mit
Abmessung 2000 x 1000 x 40 mm (h x b x d).
Für die Bestimmung eines rechnerischen Türgewichts, welches die
tatsächliche Belastung wiederspiegelt und anhand dessen Bänder
mit geeigneten Belastungswerten ausgewählt werden können,
haben sich in der Praxis folgende Aufschläge bewährt:
Bei Abweichungen vom Standard oder Unklarheiten empfehlen
wir eine Rücksprache im Werk.
Die Verwendung eines dritten Bandes erhöht grundsätzlich nicht
nennenswert die zulässigen Belastungswerte, zumal dieses oft
mittig platziert wird, um dem Biegen des Türblattes vorzubeugen
oder ein symmetrisches Gesamtbild zu erzielen. BSW empfiehlt die
Platzierung eines zusätzlichen Bandes bei Verwendung von Türschließern
und -automaten oder überbreiten Türen im oberen
Bereich des Türblattes (BBL 350 mm unter dem oberen Band), um
das obere Band bei der Aufnahme der auftretenden Kräfte zu
unterstützen.
Voraussetzung für die Erreichung der angegebenen Belastungswerte
ist neben einer einwandfreien, lotrechten Montage der
Bänder unter Verwendung der empfohlenen Schrauben die
entsprechende Stabilität der Zarge und deren Befestigung im
Mauer- oder Ständerwerk.
Bandbezugslinie (BBL)
Die Bandbezugslinie nach DIN 18268 ist die definierte Linie eines
Türbandes, um den Abstand zur Zargenfalz und damit die exakte
Position der Bänder an der Zarge zu ermitteln. Angaben zu den
BBL können den technischen Zeichnungen entnommen werden
Normativ geregelt ist die Platzierung von zwei Bändern nach
folgender Tabelle:
Bei Verwendung eines dritten Bandes empfehlen wir die
Positionierung 350 mm unterhalb der BBL 1.
Optionale Austattungsmerkmale
Tragbolzen
Je nach erwarteter Nutzungsfrequenz oder Beanspruchung der
Tür empfehlen wir die Verwendung eines Tragbolzens, um das
Band zusätzlich im Türblatt zu stabilisieren. Dieser ist als separater
Artikel bestellbar und wird bei Objektbändern anstelle der mittleren
Befestigungsschraube eingesetzt.
Stiftsicherung NRP
Die Stiftsicherung verhindert bei geschlossener Tür die einfache
Manipulation des Bandstiftes und wirkt so der unbefugten
Demontage entgegen. Die Stiftsicherung ist erhältlich für Objektbänder
sowie Gleit- und Kugellagerscharniere.
Einbruchhemmung
BSW-Objektbänder sind erfolgreich an einbruchhemmenden
Türelementen
getestet. Hierbei finden sowohl Sicherungsbolzen
am Tür-Bandlappen als auch eine Auszugssperre am Zargen-Bandlappen
Verwendung, um ein leichtes Aushebeln der Türe
zu verhindern.
Zierknöpfe
BSW-Objektbänder sind auf Wunsch auch mit Zierköpfen in Kegelform
(ZK) oder rund (ZR) erhältlich.
Oberflächen und Materialien
Alle gängigen BSW-Bänder sind sowohl in Edelstahl rostfrei als
auch in Stahl verzinkt erhältlich, darüber hinaus auf Anfrage mit
dekorativer Oberflächenveredelung wie z.B. vergoldet poliert oder
in RAL-Farben. Teilweise ist auch eine spezielle Schutzbeschichtung
bei Verwendung an säurebehandeltem Holz lieferbar.
Edelstahlbänder sind grundsätzlich aus Edelstahl der Güte AISI 304
gefertigt, einige Typen sind wahlweise in Güte AISI 316 erhältlich.
Auf Anfrage können Edelstahlbänder mit einer hochresistenten
PVD-Beschichtung in verschiedenen Färbungen (Gold, Bronze,
Messing u. v. m.) geliefert werden.
Neben der Optik spielen vielfach bei der Auswahl von Materialien
oder Oberflächen auch Überlegungen zum Korrosionsschutz eine
große Rolle. BSW hat die wesentlichen Varianten nach den Vorgaben
der DIN EN 1670 geprüft und wie folgt klassifierziert
Andere Oberflächen wie z. B.
bieten keinen Korrosionsschutz und sollten nur unter optischen
Aspekten oder bei vorgesehener nachträglicher Lackierung o. ä.
Verwendung finden.
BSW empfiehlt unabhängig von der Klassifizierung die grundsätzliche
Verwendung von Bändern aus Edelstahl rostfrei, sofern diese
dauerhaft der Außenwitterung ausgesetzt sind oder in Feuchträumen
Verwendung finden. Nur dieses Material kann auf Dauer
eine hohe Korrosionsbeständigkeit garantieren. Bei Verwendung
in Küstenregionen, Hallenbädern oder sonstigen aggressiven
klimatischen Bedingungen muss auch das Material Edelstahl
rostfrei regelmäßig gepflegt werden, um das Ansetzen von Belag
zu verhindern. BSW bietet hier auf Wunsch auch eine zusätzliche
farblose Kunststoffbeschichtung (KK) an.
Für einen optimalen Schutz vor Korrosion ist auf die Wahl geeigneter
Befestigungsmittel zu achten.
Zertifizierungen
Die hohe Qualität der BSW-Bänder wird nicht nur durch das hauseigene
Qualitätsmanagement-System unter Einbeziehung von internen Kontrollen in allen Stadien der Produktion sichergestellt, sondern auch durch eine externe Überwachung durch die Prüfinstitute SKH und SKG-IKOB.
CE-Zeichen
Bereits seit 2003 ist der Großteil der BSW-Bänder erfolgreich
nach EN 1935 getestet und vom Prüfinstitut SKH in Wageningen, Niederlande, zertifiziert und erfüllt somit die grundsätzlichen Voraussetzungen für den Einsatz an Brand- und Rauchschutztüren sowie an Türen in Flucht und Rettungswegen.
Die Kopie des EG-Konformitätszertifikates sowie darauf basierende Leistungserklärungen für alle gängigen Bänder stellen wir gerne zur Verfügung– bitte sprechen Sie uns an.
Das europaweit gültige CE-Zeichen erfordert umfangreiche
Tests mit einem tragenden Band und bis zu 200.000 Türöffnungen.
Aufgrund der aktuell bestehenden Beschränkung bei den maximalen Belastungswerten auf 160 kg führt BSW darüber hinaus für mehrere Bandtypen interne Tests mit deutlich höheren Gewichten durch.
SKG-Prüfung
Mit dem SKG**- oder SKG***-Zeichen versehene Bänder sind vom Prüfinstitut SGK-IKOB in Geldermalsen, Niederlande, auf ihre Einbruchsicherheit geprüft und zur Verwendung an entsprechenden Tür- und Fensterelementen im Außenbereich zugelassen.
Cradle to Cradle Certified™ Silver
Aus Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft hat BSW nicht nur die Nachhaltigkeit der Produkte, sondern auch ressourcenschonende
Produktionsabläufe im Blick. Dafür sind BSW-Objektbänder und Zargenkonstruktionen, die Produktlinien „allround“ und „topforce“ sowie unsere Kugelstiftbänder vom C2CPII, San Francisco, nach dem Cradle
to Cradle Certified™ Product Standard auf Silver-Level zertifiziert.
Umwelt-Produktdeklaration
Die Umwelt-Produktdeklaration, herausgegeben vom Institut Bauen und Umwelt e.V., Berlin, für unsere Produkte erhalten Sie auf Anfrage oder auf den Produktseiten.
Brandschutz
Unsere Bandserien 804 und 818 in Edelstahl sind zum großen Teil durch das Prüfinstitut Exova (UK) Ltd, Warrington, unter der Nummer CF 5581 zertifiziert für die Verwendung an Brandschutztüren bis zu 240 Minuten.
